Die Kehlkopf­entzündung (Laryngitis): alles Wissenswerte

Eine Frau in einem grünen Pullover und Schal sitzt auf einem Sofa und hält sich den schmerzenden Hals. Sie wirkt besorgt, was auf Halsschmerzen oder Heiserkeit hinweist. Im Hintergrund stehen Pflanzen und Kissen, was eine häusliche und entspannte Atmosphäre schafft.

Eine Kehlkopfentzündung, unter Medizinern auch als Laryngitis bekannt, entsteht in den meisten Fällen durch Virusinfektionen. Es handelt sich hierbei um eine Entzündung des Kehlkopfes (Larynx), der zum Atmungssystem gehört und die unteren Atemwege gegen den Rachenraum verschließt. Welche Symptome es neben Halskratzen gibt, was du zu Verlauf und Dauer wissen musst und was du gegen eine Kehlkopfentzündung unternehmen kannst, erfährst du hier.

Kehlkopfentzündung - Alles was Du wissen musst im Überblick:

Kehlkopfentzündung – was bedeutet das?

Es existieren über 200 verschiedene Viren, die Erkältungskrankheiten auslösen können – unter anderem auch eine Kehlkopfentzündung1. Dennoch sind in einigen Ausnahmen nicht Viren, sondern Bakterien schuld an der Laryngitis2. Oftmals entsteht eine Entzündung des Kehlkopfs auch als Folgeerkrankung einer Infektion der oberen oder unteren Atemwege.

Kehlkopf (1) 
Luftröhre (2)
Speiseröhre (3)

 

 

Laryngitis ist aber nicht gleich Laryngitis, denn es gibt verschiedene Formen. Im Folgenden gehen wir auf die häufigsten Varianten näher ein:

Erkrankungsformen bei Kindern:

  • diphtherische Laryngitis (echter Krupp): Diphtherie existiert heutzutage in Deutschland kaum noch (es gibt eine Impfung) und ist somit nur noch selten Auslöser einer Laryngitis.
  • subglottische Laryngitis (Pseudokrupp): Eine Infektion im Nasen- und Rachenraum geht meist voraus, wobei Pseudokrupp auch bei einer Röteln- oder Maserninfektion entstehen kann.
Mädchen mit roten Haaren und grünem Pullover liegt im Bett und hustet, umgeben von grünen Kissen und einem Plüschtier im Hintergrund.

Erkrankungsformen bei Erwachsenen: 

  • akute Laryngitis: Zu dieser Form kommt es bei einer Viren-, Bakterien- oder auch bei einer sogenannten Superinfektion. Dabei entsteht infolge einer Erkrankung eine zweite zusätzliche Infektion.
  • unspezifische chronische Laryngitis: Manchmal wird die Krankheit durch eine chronische Entzündung des Nasen- und Rachenbereichs ausgelöst. In den meisten Fällen sind aber unter anderem länger anhaltende stimmliche Überbelastungen dafür verantwortlich. 
  • spezifische chronische Laryngitis: Infektions- und Systemerkrankungen wie beispielsweise Tuberkulose können zu einer chronischen Veränderung des Kehlkopfes führen. Eine spezielle Form dieser Krankheit heißt Laryngitis gravidarum und tritt ab und an während einer Schwangerschaft auf. Meist heilt sie nach der Geburt des Kindes folgenlos ab. 

 

Ein Mann mittleren Alters hustet in die Armbeuge, während er in einer sonnigen städtischen Umgebung steht. Er trägt eine dunkle Jacke und zeigt typische Symptome einer Erkältung oder Atemwegserkrankung. Im Hintergrund sind Gebäude und eine Apotheke zu sehen.

Kehlkopfentzündung: Symptome, Verlauf und Dauer

Die Symptome einer Kehlkopfentzündung variieren je nach Form. 

Symptome bei einer akuten Laryngitis zusätzliche Symptome bei einer katarrhalischen Laryngitis: zusätzliche Symptome einer fibrinösen Laryngitis: Symptome bei einer chronischen Kehlkopfentzündung:
  • Rötung der Stimmlippen (liegen im Inneren des Kehlkopfes)
  • unterschiedliche starke Schwellung der Stimmlippen
  • fibrinöse (klebrige und dickflüssige) weisliche Beläge auf den Stimmlippen
  • gerötete und/oder verdickte Stimmlippen
  • langandauernde und wechselnd starke Heiserkeit
  • Reizhusten
  • Räusperzwang
  • trockener Mund
  • Enge- und Fremdkörpergefühl im Rachen
  • Absenkung der Stimme
  • trockener Husten

 

Die Symptome einer chronischen und einer akuten Laryngitis ähneln sich teilweise. Deshalb ist eine ausführliche Untersuchung des Arztes zur Diagnosestellung unerlässlich, auch um andere Krankheiten ausschließen zu können. Die akute Kehlkopfentzündung verschwindet in der Regel nach wenigen Tagen – sofern Betroffene ihre Stimme schonen. Sollten die Beschwerden länger als zwei Wochen anhalten, ist das Aufsuchen eines Arztes ratsam.3

Gehen die Symptome der Kehlkopfentzündung nach einiger Zeit nicht von allein weg, kann sich daraus auch eine chronische Laryngitis entwickeln. Die Dauer der chronischen Kehlkopfentzündung hängt stark davon ab, wie schnell belastende und auch äußere Faktoren (wie Rauchen) eingestellt werden. 

Kehlkopfentzündung: Ursachen und Risiken

Da eine akute Kehlkopfentzündung meistens durch einen Virusinfekt entsteht, ist sie ansteckend. Doch welche weiteren Ursachen sind noch verantwortlich und begünstigen diese Krankheit?

Risikofaktoren für eine akute Laryngitis: 

  • Erkältung, ein grippaler Infekt oder Influenza
  • Überbeanspruchung der Stimme
  • regelmäßiger Aufenthalt in trockenen oder rauchigen Räumen
  • Allergien können eine Rachen- und Kehlkopfentzündung begünstigen
  • Chronisches Sodbrennen: Da hier der Magensaft immer wieder in die Speiseröhre gelangt, kann es zu einer Entzündung des Kehlkopfes kommen
Nahaufnahme eines Viruspartikels in blauer Farbgebung mit detaillierter, stacheliger Struktur.
JuSun / iStock

An sich haben besonders Menschen, die ihre Stimme nicht schonen und zusätzlich rauchen, ein erhöhtes Risiko, an einer Laryngitis zu erkranken. 

Eine Kehlkopfentzündung sollte schnellstmöglich behandelt werden, da sich eine akute zu einer chronischen Laryngitis entwickeln kann und dann schwieriger zu heilen ist. In seltenen Fällen kommt es auch zu Atemnot oder zur langanhaltenden Beeinträchtigung der Stimme. Es empfiehlt sich, die Störfaktoren, die diese Krankheit bedingen und verschlechtern, so gut es geht zu meiden. 

 

Mann mit Bart in kariertem Hemd sitzt entspannt auf einem Ledersessel, hält eine Zigarette in der Hand und schaut konzentriert auf sein Smartphone.
bojanstory / iStock

Was ist eine chronische Kehlkopfenzündung (Laryngitis)?

Wenn die Kehlkopfentzündung länger als drei Wochen andauert, spricht man von einer chronischen Kehlkopfentzündung (Laryngitis). Sie resultiert aus einer nicht ausgeheilten akuten Laryngitis oder wenn sowohl die Stimmbänder als auch der Kehlkopf dauerhaft belastet werden.

Ursachen, die zur chronischen Kehlkopfentzündung führen können: 

  • eine nicht ausgeheilte akute Laryngitis
  • Stimmüberlastung
  • falsche Stimmtechnik
  • ständige Mundatmung
  • zu viel Kontakt mit Zigaretten, Staub und Chemikalien
  • langanhaltender Alkoholkonsum
  • klimatisierte Raumluft
  • chronische Entzündungen der Nasennebenhöhlen

Diagnose einer Kehlkopfentzündung: Welche Verfahren gibt es?

Um eine Laryngitis zu diagnostizieren, stehen dem Arzt verschiedene Verfahren zur Auswahl. Zuerst muss eine ausführliche Anamnese (Arztgespräch) mit dem Patienten stattfinden. Für eine anschließende körperliche Untersuchung bieten sich diverse Methoden an:

 

Direkte und indirekte Laryngoskopie (Kehlkopfspiegelung):

Der Arzt betrachtet, sowohl bei der direkten als auch bei der indirekten Laryngoskopie, den Kehlkopf von oben und innen. Dabei sitzt er dem Patienten gegenüber und hält ihm die herausgestreckte Zunge fest, während er das Gaumenzäpfchen nach hinten oben schiebt. Danach gibt es verschiedene Übungen und Laute, die der Betroffene macht. Dadurch können Beweglichkeit und Rötungen des Kehlkopfes und somit auch etwaige Abweichungen von der Norm gesehen werden.

Doch wie unterscheiden sich die beiden Verfahren? Bei der indirekten Variante betrachtet der Mediziner den Kehlkopf indirekt, etwa mithilfe eines Endoskops oder Spiegels

Ohne weitere Spiegelungen oder einer Umwandlung in elektronische Bilder geht die direkte Laryngoskopie vonstatten. Es wird mit dem bloßen Auge in den Hals geschaut. Eventuell kommt noch eine spezielle, starre Röhre zum Einsatz, damit der Arzt besser hineinsehen kann. 

 

Videolaryngoskopie:

Hierbei handelt es sich um die Untersuchung des Rachenraums mit einem starren Endoskop, dem sogenannten Lupenlaryngoskop. In der Regel findet keine Lokalanästhesie Anwendung. Diese Methode ist die geeignetste und am weitesten verbreitete zur Feststellung von organischen Veränderungen der Kehlkopfumgebung und der Stimmlippen. Das Endoskop mit der Lupe wird an eine Kamera angeschlossen, welche die Bilder auf einen Monitor überträgt. 

Was hilft bei einer Laryngitis?

Häufig versprechen gängige Hausmittel Linderung, bevor Medikamente zum Einsatz kommen. Doch welche Maßnahmen können die Symptome einer Kehlkopfentzündung abschwächen? 

 

Medikamente bei Kehlkopfentzündung

Medikamente solltest du nur einnehmen, wenn der Arzt sie dir verschrieben oder empfohlen hat. Das können beispielsweise Hustenstiller sein, damit du die Nachtruhe besser zur Erholung nutzen kannst und somit den Heilungsprozess förderst. Antibiotika eignen sich bei einer Kehlkopfentzündung nur, wenn sie durch Bakterien entstanden ist. Dann kann das Medikament nach Rücksprache mit dem Arzt eingesetzt werden.

Tipp:
Die GeloRevoice® Halstabletten kannst du als begleitende Therapie einnehmen, um die Halsbeschwerden im Rahmen einer Kehlkopfentzündung zu lindern. Dank des Dreifach-Wirkprinzips bildet sich durch die Vermischung der enthaltenen Bestandteile (Hyaluronsäure, Carbomer und Xanthan) mit dem Speichel das Revoice Hydro-Depot®. Dieses verteilt sich im Mund- und Rachenbereich und legt einen langanhaltenden Schutzfilm auf die Schleimhaut. Dadurch kann die Regeneration der Stimme beschleunigt werden. 

Hausmittel bei Kehlkopfentzündung

Es gibt viele bewährte Mittel und Tipps, um den Hals- und Rachenbereich und somit auch den Kehlkopf zu beruhigen und bei der Heilung zu unterstützen. Hier eine kleine Auswahl: 

Stimme schonen
  • nach Möglichkeit gar nicht sprechen
  • auch nicht leise sprechen oder flüstern

 

Schädliche Stoffe meiden wie:
  • Nikotin
  • Chemikalien
  • hohe Staubbelastung
  • Alkohol

 

Mund- und Rachenraum befeuchten:
  • Befeuchtung der Raumluft
  • Inhalationen
  • Mund- und Rachenspülungen

 

Ernährung anpassen:
  • keine kalten Getränke
  • viele warme Getränke (wie Tee)
  • Vermeiden von stark gewürzten Speisen
  • Obst und Gemüse essen
  • Lutschen von Halsbonbons

 

Quellen:
1 Lungenärzte im Netz: Abgrenzung zu Erkältungskrankheiten. URL: https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/grippe/abgrenzung-zu-erkaeltungskrankheiten (09.01.2020)
2 Behrbohm, Hans/Kaschke, Oliver/Nawka, Tadeus: Kurzlehrbuch Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG 2012. S. 16
3 HNO-Ärzte-im-Netz: Kehlkopfentzündungen - Anzeichen & Verlauf. URL: https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/kehlkopfentzuendungen/anzeichen-verlauf.html (09.01.2020).


Medizinische Expertise:

Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Pohl-Boskamp auf seine Richtigkeit intensiv geprüft worden.

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Veröffentlicht am 29.09.2020
Letzte Aktualisierung am 24.05.2024